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Metadaten

Zitation:

Blümm, M., Fritsch, K., Bock, S., Hackenbuchner, J., Arning, U., & Förstner, K. U. (2024). 06_LE-Doz_Metadaten. FDM@Studium.nrw Blended-Learning-Basiskurs „Forschungsdatenmanagement“ (Version 1.0). https://landesinitiativefdmnrw.github.io/FDMatStudium/thk/konzepte/06_LE-Doz_Metadaten.html

Ausgangslage

  • Die S. arbeiten bereits mit Metadaten ohne ein tieferes Verständnis davon zu haben.
  • Den S. ist die Bedeutung von Metadaten für das FDM nicht bewusst.

Lernziele für den Online-Kurs

1Die S. können erläutern (2), welche Funktionen Metadaten (insbesondere für die Nachnutzung von Daten) im FDM/Forschungsprozess haben.Die S. setzen sich mit Metadaten sowie der Einordnung der Relevanz von Metadaten im FDM/Forschungsprozess auseinander.
2Die S. sind in der Lage anhand von Beispielszenarien Metadaten zu erkennen und diese anzugeben(1).Die S. können Metadaten in der (Forschungs-)Praxis erkennen.

Lernziele für den Unterricht in Präsenz

3Die S. sind in der Lage anhand eines Beispielprojekts sinnvolle Metadaten abzuleiten (5) und ihre Entscheidung zu begründen (6).Die S. können Metadaten selbst erstellen und ihr erworbenes Wissen künftig in Studienprojekten umsetzen.

Detaillierte Kursplanung[1]

Online-Kurs

ZeitInhaltZieleMethoden / Medien (Arbeitsschritte)Sozialform
Ca. 30 min.Einführung in das Thema:"Metadaten", inkl. Definition, Beispiele, Arten von Metadaten und MetadatenstandardsDie S. können Metadaten erläutern(2), welche Funktionen Metadaten (insbesondere für die Nachnutzung von Daten) im FDM/Forschungsprozess haben.
Die S. sind in der Lage anhand von Beispielszenarien Metadaten zu erkennen und diese anzugeben(1).
Infotext und Erklärvideo
Optionales Quiz
Schriftliche Beantwortung der Leitfragen
EA

Präsenzphase

Einstiegsphase

ZeitInhaltZieleMethoden / Medien (Arbeitsschritte)Sozialform
Ca. 5 min.Begrüßung u. Vorstellung der zeitlichen und thematischen AgendaL. bietet OrientierungLV
Ca. 20 min.Plenumsdiskussion:
„Was zeichnet eine möglichst schlechte Metadatenpraxis aus?“
alternativ:
Scarytales
Ergebnissicherung, Vertiefung der Inhalte
Die S. werden aktiviert und können ihr vorhandenes Vorwissen einbringen und gleichzeitig assoziatives Denken üben.
Kopfstandmethode
Diskussion
PL

Arbeitsphase

ZeitInhaltZieleMethoden / Medien (Arbeitsschritte)Sozialform
Ca. 35 min.Gruppenaufgabe: Jede Gruppe erhält zwei Fallbeispiele + Hilfsmittel und soll Metadaten für die darin beschriebenen Daten identifizierenDie S. besprechen und erarbeiten jeweils zwei Fallbeispiele mittels zur Verfügung gestellten Hilfsmitteln
Die S. sind in der Lage anhand eines Beispielprojekts sinnvolle Metadaten abzuleiten(5) und ihre Entscheidung zu begründen(6).
Die S. werden in Kleingruppen aufgeteilt.
Jede Gruppe erhält zwei Fallbeispiele + Hilfsmittel und identifiziert Metadaten für die darin beschriebenen Daten.
Erarbeitung von Fallbeispielen in Gruppenarbeit
Vorbereitung von Impulsvorträgen
GA
Ca. 25 min.Präsentation der einzelnen Gruppen mit jeweils anschließender Besprechung von Erkenntnissen/BeobachtungenErgebnissicherungImpulsvorträge der Gruppen und PlenumsdiskussionPL
Ca. 60 min.alternativ zu Gruppenaufgabe:
Praktische Übung "Metadaten spielerisch mit Lego vermitteln"
Vertiefung und Festigung der Inhalte durch Transferaufgabe und AnwendungsbezugGruppenarbeitGA

Abschluss

ZeitInhaltZieleMethoden / Medien (Arbeitsschritte)Sozialform
Ca. 5. min.Offene Fragen/Unklarheiten klären. Ausblick auf Arbeitsauftrag und nächste PräsenzveranstaltungL. erklärt die Erwartungen für nächste Stunde.
L. bietet S. an, offene Fragen zum Thema, dem Kursverlauf und/oder anderen Aspekten zu besprechen.
PL

Präsenzphase / Erläuterungen

Einstiegsphase

Begrüßung

(ca. 20 Min.) Kopfstandmethode im Plenum: „Was zeichnet eine möglichst schlechte Metadatenpraxis aus?“

Alternative :

Vorstellung und Lösung von zwei Scary Tales im Plenum

Arbeitsphase

(ca. 35 Min.) Gruppenaufgabe: L. teilt die S. in Gruppen ein und erläutert den Arbeitsauftrag. Jede Gruppe erhält zwei Fallbeispiele + Hilfsmittel und soll Metadaten für die darin beschriebenen Daten identifizieren

(ca. 25 Min.) Präsentation der einzelnen Gruppe mit anschließender Besprechung von Erkenntnissen/Beobachtungen

alternativ:

(ca. 60 Min.) Praktische Übung: "Metadaten spielerisch mit Lego vermitteln"

Abschluss

L. fragt die S., ob noch Unklarheiten bestehen oder offene Fragen vorhanden sind.

L. gibt Ausblick auf nächstes Thema und erinnert an die Vorbereitung zur nächsten Präsenzveranstaltung.

Materialien für die Präsenzphase

Scary Tales

31 - Unbeschriebenes Blatt (https://forschungsdaten-thueringen.de/geschichten/articles/unbeschriebenes-blatt-de.html)

36 - Lost in Translation (https://forschungsdaten-thueringen.de/geschichten/articles/Lost-in-translation-de.html)

Materialien zur praktischen Übung

Szenarien und Hilfsmittel

Szenario 1: Archäologische Forschung

Hintergrund: Du bist Teil eines Teams, das eine archäologische Ausgrabung in einer antiken Siedlung durchführt. Ihr sammelt Informationen über Fundstücke, ihre genauen Fundorte und die stratigrafische Abfolge.

Aufgabe: Identifiziere die verschiedenen Arten von Metadaten, die für dieses Projekt relevant sein könnten. Überlege, welche deskriptiven, strukturellen, administrativen, technischen und kontextuellen Metadaten benötigt werden, um die Daten effektiv zu dokumentieren und für zukünftige Forscher verständlich zu machen.

Szenario 2: Sozialwissenschaftliche Studie

Hintergrund: Du führst eine Studie zur Untersuchung von Zusammenhängen zwischen sozialen Medien und psychischer Gesundheit bei Jugendlichen durch. Du sammelst Daten über Social-Media-Nutzung, Stimmungsindikatoren und psychische Gesundheitsbewertungen.

Aufgabe: Erstelle Metadaten für die gesammelten Daten. Definiere die verschiedenen Metadatenelemente, die für eine spätere Analyse und Interpretation der Daten wichtig wären. Denke an deskriptive, strukturelle, administrative, technische und kontextuelle Metadaten.

Szenario 3: Umweltüberwachung

Hintergrund: Du arbeitest an einem Projekt zur Überwachung der Wasserqualität in einem Flussökosystem. Du sammelst Daten zu chemischen Parametern, Wasserstand, Temperatur und Artenvielfalt.

Aufgabe: Identifiziere die Metadaten, die für die Erfassung dieser Umweltdaten benötigt werden. Überlege, wie deskriptive, strukturelle, administrative, technische und kontextuelle Metadaten dazu beitragen könnten, die Daten für Forscher und Umweltschützer nützlich zu machen.

Szenario 4: Genomsequenzierung

Hintergrund: Du arbeitest an einem Projekt zur Sequenzierung von Genomen verschiedener Tierarten, um genetische Variationen zu untersuchen. Du sammelst Daten zu DNA-Sequenzen, Genen und Mutationen.

Aufgabe: Definiere die Metadaten, die für die Genomdaten relevant wären. Überlege, wie deskriptive, strukturelle, administrative, technische und kontextuelle Metadaten die Interpretation der Genomdaten unterstützen könnten.

Szenario 5: Bilderkennung in der Astronomie

Hintergrund: Du analysierst astronomische Bilder, um Galaxien zu identifizieren. Du sammelst Bilder, Sternenpositionen und Helligkeitswerte.

Aufgabe: Entwickle Metadaten für die astronomischen Bilder. Welche Metadaten könnten Forschern helfen, die Bilder korrekt zu interpretieren und die Erkenntnisse zu nutzen?

Szenario 6: Linguistische Analyse von Textkorpora

Hintergrund: Du untersuchst die Syntax und Semantik von Texten in verschiedenen Sprachen. Du sammelst Textdaten, Part-of-Speech-Tags und Übersetzungen.

Aufgabe: Erstelle Metadaten, die die linguistischen Textdaten begleiten. Wie könnten diese Metadaten anderen Linguisten helfen, die Daten für ihre eigenen Analysen zu verwenden?

Szenario 7: Klimaforschung mit Sensordaten

Hintergrund: Du sammelst Daten von Umweltsensoren, um Veränderungen im Klima zu untersuchen. Die Sensoren messen Temperatur, Luftfeuchtigkeit und CO2-Gehalt.

Aufgabe: Identifiziere die Metadaten, die für die Sensordaten relevant sind. Welche Informationen könnten Forscher benötigen, um die Daten zu verstehen und in globalen Klimamodellen zu verwenden?

Hilfestellung zur Praktischen Übung

Was dokumentieren?

Das Erheben von Daten nimmt viel Zeit in Anspruch. Damit Daten auch noch Jahre später für eigene Arbeiten oder von Dritten gefunden, interpretiert und nachgenutzt werden können, sollten die Aspekte dokumentiert werden, welche bei der Erhebung berücksichtigt wurden.

Die folgenden Quellen bieten einen guten Überblick über darüber welche Aspekte, wie dokumentiert werden können:

Böker, E. 2023. „Datendokumentation. Warum, was und wie?“ https://forschungsdaten.info/themen/beschreiben-und-dokumentieren/datendokumentation/.

Verbund Forschungsdaten Bildung. 2022. „Forschungsdaten dokumentieren“ https://www.forschungsdaten-bildung.de/daten-dokumentieren.

Alternative Gruppenaufgabe

Metadaten spielerisch mit Lego vermitteln (ca. 60 Min.)

Original:http://dx.doi.org/10.36399/gla.pubs.196477 (Donaldson, M. and Mahon, M.: LEGO® Metadata for Reproducibility game pack)

Deutsche Übersetzung:https://doi.org/10.5281/zenodo.3733163 Biernacka, Katarzyna (Übersetzerin), Donaldson, M. and Mahon, M.: LEGO® Metadaten für die Reproduzierbarkeit

Taxonomiestufen

[Taxonomiestufe 1]Wissen, Kenntnisse (Tatsachen, Begriffe nennen)Informationen möglichst wortgenau erinnern wiedergeben können, Informationen sinnerhaltend umformen und in eigenen Worten wiedergeben sowie zusammenfassen können
[Taxonomiestufe 2]Verständnis (erklären, begründen, mit anderen Worten umschreiben)
[Taxonomiestufe 3]Anwendung (Anwendung des Wissens, z.B. bei der Lösung eines praktischen Problems)Abstraktionen (Regeln, Methoden etc.) in konkreten Situationen anwenden können
[Taxonomiestufe 4]Analyse (eine reale Situation in ihre Elemente zerlegen)Ideen, Problemstellungen in ihre Elemente zerlegen und vergleichen können
[Taxonomiestufe 5]Synthese (aus verschiedenen Erlebnissen eine neue Situation konstruieren)Einzelne Elemente zu einer Ganzheit formen
[Taxonomiestufe 6]Bewertung (eine Situation beurteilen, überprüfen)Ein bewertendes Urteil abgeben können

Quellen

Meyer Junker, R. & Deutsches Institut für Erwachsenenbildung. (o. D.). Lernziele Formulieren leicht gemacht. wb-web. Abgerufen am 20. Oktober 2023, von https://wb-web.de/material/methoden/lernziele-formulieren-leicht-gemacht.html

Meyer Junker, R. & Deutsches Institut für Erwachsenenbildung. (o. D.). Lernziele definieren. wb-web. Abgerufen am 20. Oktober 2023, von https://wb-web.de/material/methoden/lernziele-definieren.html

Meyer Junker, R. & Deutsches Institut für Erwachsenenbildung. (o. D.). Formulierungshilfen für Lernziele. wb-web. Abgerufen am 20. Oktober 2023, von https://wb-web.de/material/methoden/formulierungshilfen-fur-lernziele.html


  1. Legende der Sozialformen: PL = Plenum; L = Lehrende; S = Studierende; LV = Lehrvortrag; EA = Einzelarbeit, GA = Gruppenarbeit. ↩︎