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Was sind Forschungsdaten?

Zitation:

Blümm, M., Fritsch, K., Bock, S., Hackenbuchner, J., Arning, U., & Förstner, K. U. (2024). 01_LE-Doz_Forschungsdaten. FDM@Studium.nrw Blended-Learning-Basiskurs „Forschungsdatenmanagement“ (Version 1.0). https://landesinitiativefdmnrw.github.io/FDMatStudium/thk/konzepte/01_LE-Doz_Forschungsdaten.html

Ausgangslage

  • Die S. können keine oder nur wenige Beispiele von Forschungsdaten aufzählen.

  • Die S. können kaum zwischen den Datentypen unterscheiden.

Lernziele für den Unterricht in Präsenz

1Die S. können Forschungsdaten, von denen sie in ihrem Studium bereits gehört haben, identifizieren (2).Die S. überlegen, ob sie in ihrem Studium bereits Forschungsdaten verwendet haben und sammeln Beispiele.
2Die S. können verschiedene Typen von Daten benennen (1).Die S. wenden ihr Wissen an, um zwischen den Datentypen zu differenzieren.
3Die S. können zuordnen (5), wie unterschiedliche Forschungsdaten erhoben werden und welche Formen und Formate sie aufweisen können.Die S. setzen das Erlernte um, um Datentypen mit Formen und Formaten zu verknüpfen.

Detaillierte Kursplanung[1]

Einstiegsphase

ZeitInhaltZieleMethoden / Medien  (Arbeitsschritte)Sozialform
Ca. 5 min.BegrüßungL. stellt sich vor und beginnt den Kurs.
Ca. 20 min.Einführung in das KursthemaBesprechung folgender Fragen in Kleingruppen:
+ Was sind Forschungsdaten?
+ Welche Forschungsdaten kennen Sie bereits?
+ Mit welchen Forschungsdaten haben Sie bereits im Studium gearbeitet?
Die S. können Forschungsdaten, von denen sie in ihrem Studium bereits gehört haben, identifizieren (2).
Wissenspool
Diskussion
Die S. besprechen sich in Kleingruppen und beantworten die drei Fragen.
Danach werden die Antworten im Plenum gesammelt und diskutiert.
GA / PL
Ca. 15 min.Einführung in den Kurs:
+ Wie ist der Kurs gestaltet?
+ Was wird von den Studierenden erwartet?
Erster Blick auf Materialien und Aufgaben
L. bietet S. Orientierung.
L. macht Lernziele, Lernwege und Leistungserwartungen transparent.
L. erklärt das Konzept des Kurses.
L. ermöglicht Zugang zu den Materialien und erklärt das Vorgehen.
KursmaterialienLV

Arbeitsphase

ZeitInhaltZieleMethoden / Medien  (Arbeitsschritte)Sozialform
Ca. 10 min.Thema: ForschungFolgende Aspekte werden von L. eingeführt und im Plenum besprochen:
- Was ist Forschung (überhaupt)?
- Was passiert in der Forschung?
Worauf sollte geachtet werden?
Brainstorming / DiskussionPL
Ca. 15 min.Thema: Definition ForschungsdatenL. bezieht sich auf die Diskussion in der Einstiegsphase und bespricht Folgendes:
Wie kommen Forschungsdaten zustande?
Mit welchen Forschungsdaten wird im Studium in welchen Fächern gearbeitet?
Die S. können verschiedene Typen von Daten benennen (1).
LehrvortragLV
Ca. 15 min.Erläuterung der Rolle/Relevanz von Forschungsdaten in der ForschungDie S. können zuordnen (5), wie unterschiedliche Forschungsdaten erhoben werden und welche Formen und Formate sie aufweisen können.Diskussion zur Verwendung der Global-Terrorism-DatabasePL

Abschluss

ZeitInhaltZieleMethoden / Medien  (Arbeitsschritte)Sozialform
Ca. 5 min.Was wird als Vorbereitung für die nächste Stunde erwartet?
(Aufgaben, Umfang, Zeit, schriftliche Dokumentation)
L. erklärt Erwartungen für nächste Stunde.Kursmaterialien
Ca. 5 min.Klärung von offenen Fragen und AbschlussL. bietet S. an, offene Fragen zum Kursthema, dem Kursverlauf und/oder anderen Aspekten zu besprechen.PL

Präsenzphase / Erläuterung

Einstiegsphase

Ice Breaker

Als Einstieg in den Kurs tauschen sich die S. untereinander aus und machen sich mit dem Thema vertraut. Die S. diskutieren in Gruppen die folgenden Fragen:

  • Was sind Forschungsdaten?
  • Welche Forschungsdaten kennen Sie bereits?
  • Mit welchen Forschungsdaten haben Sie bereits im Studium gearbeitet?

Daraufhin leitet L. eine offene Diskussion ein, in der jede Gruppe ihre Gedanken/Antworten dem Plenum vorstellt.

L. fasst die Antworten zusammen und zieht daraus Schlüsse, ob die S. Vorkenntnisse zum Thema Forschungsdaten haben und wenn Vorkenntnisse vorhanden sind, mit welchen Daten die S. im Studium bereits gearbeitet haben.

Einführung in den Kurs

L. erklärt die Kursgestaltung:

  • Was soll gelehrt werden? Wofür ist der Kurs da? Was sollen S. am Ende können? (Lernziele)
  • Grundidee und Mehrwert von Blended-Learning
  • Erster Blick auf Materialien und Aufgaben
    • L. stellt Inhalte bzw. Lernweg vor
    • L. stellt Umgang mit und Zugang zu Kursmaterialien sicher
    • Was wird von den S. erwartet? Welche Prüfungsform gibt es? Was müssen S. für ECTS tun? (Leistungserwartungen)
  • Optional: Vorstellung von Prüfungsform „Lernportfolio“ (inkl. Blick auf eine Mustervorlage)

Arbeitsphase

Diskussion und Brainstorming

L. führt das übergreifende Thema „Forschung“ ein und erläutert folgende Aspekte:

  • Was ist Forschung (überhaupt)?
  • Was passiert in der Forschung? Worauf sollte geachtet werden?

Lehrvortrag

L. bezieht sich auf die Diskussion in der Einstiegsphase und erläutert das Thema Forschungsdaten in einem kleinem Lehrvortrag.
(Impuls: s. Text zur VL „Was sind Forschungsdaten?“). L. kann sich an folgenden Leitfragen orientieren:

  • Was sind Forschungsdaten?
  • Was gibt es für Unterschiede?
  • Wie werden Forschungsdaten erhoben?
  • L. gibt ggf. Beispiele aus eigener Erfahrung
  • In welchen Studienfächern sind welche Forschungsdaten relevant?

Interaktion: Besprechung von Fallbeispielen

L. stellt das Fallbeispiel Global Terrorism Database (GTD) vor.

Die vom GTD Advisory Board initiierte Global Terrorism Database (GTD) wird vom National Consortium for the Study of Terrorism and Responses to Terrorism (START, 2022) kostenlos zur Verfügung gestellt (START, 2022). Die Datenbank enthält über 200.000 Datensätze zu Anschlägen, die weltweit zwischen 1970 und 2020 in Zeitungsartikeln und anderen Informationsquellen dokumentiert und nach einer kritischen Überprüfung der Quellen als nachweisbare terroristische Handlungen eingestuft wurden.

Auf der GTD-Webseite werden Visualisierungen angeboten, die sich als Grundlage für eine kritische Auseinandersetzung mit der Erhebung, Analyse, Interpretation und Visualisierung von Forschungsdaten eignen. Die 2020 GTD Heat Map(START, 2022). zeigt beispielsweise die geographische Verteilung von weltweit verübten Anschlägen im Jahr 2020. Die Intensität der Attentate in diesem Jahr, wird mit Hilfe einer Farbskala visualisiert. Die Einfärbung repräsentiert die Anzahl der Menschen, die bei dem jeweiligen Attentat verletzt oder getötet wurden.

Jeder aufgenommene Datensatz wird durch mindestens 45 Kriterien wie beispielsweise Datum, Ort, Ziele und eingesetzte Waffen systematisch klassifiziert.

Ausgenommen hiervon sind alle mutmaßlichen Anschläge, die im Jahr 1993(START, 2021, S. 4.) verübt wurden. Nach einem Datenverlust konnten nur 15% des geschätzten Datenbestandes aus dem Jahr 1993 rekonstruiert werden. Um zu verhindern, dass dieser unvollständige Datensatz zu Verzerrungen bei der Analyse und Interpretation der Ergebnisse führt, ist der entsprechende Datensatz nicht mehr in der Datenbank gespeichert, sondern wird in einem separaten Datenblatt zur Verfügung gestellt.

S. sammeln Ideen, welche Herausforderungen sich in den exemplarisch vorgestellten Forschungsprojekten bei der Erhebung gestellt haben, zu welchen Zwecken die erhobenen Forschungsdaten nachgenutzt werden und wie die Daten kritisch interpretiert werden können.

Je nach Vorkenntnissen der S. kann die folgendene Visualisierung der zwischen 1970 und 2016 in unterschiedlichen Regionen verübten terroristischen Attentate genutzt werden, um die langfristigen Folgen eines Verlust von Forschungsdaten zu visualisieren.

Abbildung 1: Abbildung 1: Übersicht über die zwischen 1970 und 2016 in den unterschiedlichen Regionen verübten terroristischen Attentate. Sina Bock.

Abschluss

L. gibt Ausblick auf nächstes Thema und erklärt die Erwartungen für die nächste Stunde, inklusive Blick auf die Aufgabe in den Kursmaterialien.

L. teilt mit, in welcher Form die Aufgabe erfüllt werden soll und welchen zeitlichen Umfang die Kursvorbereitung in etwa einnimmt.

L. fragt S., ob noch Unklarheiten oder offene Fragen vorhanden sind.

Taxonomiestufen

[Taxonomiestufe 1]Wissen, Kenntnisse (Tatsachen, Begriffe nennen)Informationen möglichst wortgenau erinnern wiedergeben können, Informationen sinnerhaltend umformen und in eigenen Worten wiedergeben sowie zusammenfassen können
[Taxonomiestufe 2]Verständnis (erklären, begründen, mit anderen Worten umschreiben)
[Taxonomiestufe 3]Anwendung (Anwendung des Wissens, z.B. bei der Lösung eines praktischen Problems)Abstraktionen (Regeln, Methoden etc.) in konkreten Situationen anwenden können
[Taxonomiestufe 4]Analyse (eine reale Situation in ihre Elemente zerlegen)Ideen, Problemstellungen in ihre Elemente zerlegen und vergleichen können
[Taxonomiestufe 5]Synthese (aus verschiedenen Erlebnissen eine neue Situation konstruieren)Einzelne Elemente zu einer Ganzheit formen
[Taxonomiestufe 6]Bewertung (eine Situation beurteilen, überprüfen)Ein bewertendes Urteil abgeben können

Quellen

Meyer Junker, R. & Deutsches Institut für Erwachsenenbildung. (o. D.). Lernziele Formulieren leicht gemacht. wb-web. Abgerufen am 20. Oktober 2023, von https://wb-web.de/material/methoden/lernziele-formulieren-leicht-gemacht.html

Meyer Junker, R. & Deutsches Institut für Erwachsenenbildung. (o. D.). Lernziele definieren. wb-web. Abgerufen am 20. Oktober 2023, von https://wb-web.de/material/methoden/lernziele-definieren.html

Meyer Junker, R. & Deutsches Institut für Erwachsenenbildung. (o. D.). Formulierungshilfen für Lernziele. wb-web. Abgerufen am 20. Oktober 2023, von https://wb-web.de/material/methoden/formulierungshilfen-fur-lernziele.html


  1. Sozialformen: PL = Plenum; L = Lehrende; S = Studierende; LV = Lehrvortrag; EA = Einzelarbeit, GA = Gruppenarbeit. ↩︎